Ambon – City of Music:
Nachkriegs-Projekt in Indonesien

Ambon, Indonesien: 20 Jahre nach dem Bürgerkrieg

Musik des Postkonflikts Ambon: Kann Musik die Wunden heilen?

Der Ambon-Konflikt in den Jahren 1999-2002 zwischen Muslimen und Christen ist eine tragische Geschichte in Indonesien. Der kleine Streit, der sich zu einem Bürgerkrieg entwickelte, weitete sich auf die anderen umliegenden Inseln von Ambon aus. Über 10’000 Menschen verloren ihr Leben. Dieser Konflikt wurde nie mit einer klaren Gerechtigkeit beendet und hinterliess bei vielen Bürgern von Ambon auch nach vielen Jahren psychische Wunden. Seitens der Zentralregierung in Jakarta, aber auch der Regionalregierung auf den

Molukken wurde die Hypothese aufgestellt, dass die Musik in der Kultur von Ambon der Gemeinschaft helfen kann, zu heilen, und dass sie es jeder einzelnen Gemeinschaft ermöglicht, sich in die anderen einzufühlen. Ambon ist bekannt für seine großartige Kultur und besonders für seine Musik. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Musik erfolgreich als Mittel zur Friedensförderung eingesetzt wird. Sie zeigten damit, dass es trotz ihrer Unterschiede keine Grenze zwischen den Gemeinschaften gibt.


Mandat viceversa

Markus Aerni von viceversa wurde von der Universität Pattimura eingeladen, ein zweiteiliges Engagement als Referent und Coach “The 3rd Unpatti’s Lingua Culture and Education EXPO 2019” wahrzunehmen: Als Kommunikations-Referent an der Wirtschaftsfakultät der Universität und als Coach für ein universitäres kulturverbindendes Musikprojekt.

Kommunikation

Referat an der Wirtschaftsfakultät der Universität Ambon zum Thema “Communication strategies in the
environment of the 4th technological
revolution”.


Musik Projekt

Mit 14 Studenten der Universität Ambon und lokalen Musikern wurden vier von Markus Aerni und Tia Sillers und in Nashville aufgenommene Songs einstudiert: “Rising for the Fall”, “Hell on a Heart”, “Told you so” Diese Songs wurden anlässlich des internationalen Universitätskongresses “The 3rd Unpatti’s Lingua Culture and Education EXPO 2019” als Showblock aufgeführt.


Hintergrund: Der Ambon-Konflikt

Der Ambon-Konflikt zwischen Muslimen und Christen in den Jahren 1999-2002 ist ein tragisches Kapitel der Indonesischen Geschichte. Der kleine Streit, der sich zu einem Bürgerkrieg entwickelte, weitete sich auf die anderen umliegenden Inseln von Ambon auf den Molukken, einer indonesischen Inselgruppe aus. Dörfer, Gebäude, Häuser und Gotteshäuser wurden zerstört, Gemeinschaften und Familien auseinandergerissen, über 5’000 Menschen starben und eine halbe Million Menschen vertrieben wurden. Dieser Bürgerkrieg entwickelte sich zu einem gewaltigen Trauma für die ganze Bevölkerung.

Der Konflikt wurde nie mit einer klaren Erbringung einer zufriedenstellenden Gerechtigkeit beendet und hinterliess bei vielen Bürgern von Ambon tiefe psychische Wunden, die auch nach Jahren nicht heilten. Das Vertrauen in die jeweils andere Religionsgemeinschaft blieb vollständig erschüttert. Seitens der Zentralregierung in Jakarta, aber auch von der Regionalregierung auf den Molukken wurde die Hypothese aufgestellt, dass die Musik in der Kultur von Ambon der Gemeinschaft helfen kann, zu heilen, und dass sie es jeder einzelnen Gemeinschaft ermöglicht, sich in die anderen einzufühlen. Viele Ambonesen, die noch in Ambon wohnen, und andere, die jetzt in anderen Teilen Indonesiens leben erklärten in mehreren umfassenden Studien, wie sie das Trauma überwinden und dass die Förderung der Musik eine zentrale Rolle bei ihrer Heilung und dem Versöhnungsprozess zwischen den Gemeinschaften spielte und immer noch spielt. Ambon ist bekannt für seine grossartige Kultur und besonders für seine Musik.

Viele bekannte indonesische Musiker stammen von den Molukken, auch von Ambon selbst. Sämtliche Ergebnisse dieser Studien deuten darauf hin, dass Musik erfolgreich als Mittel zur Friedensförderung eingesetzt wird. Wie zum Beispiel wenn christliche Musiker in Ambon, die vor der Kirche Shalawat Badar (eine islamische Huldigung an ihren Propheten) spielen, von Muslimen an den Percussions begleitet werden. Sie zeigten damit, dass es trotz ihrer Unterschiede keine Grenze zwischen den Gemeinschaften gibt.Wie zum Beispiel wenn christliche Musiker in Ambon, die vor der Kirche Shalawat Badar (eine islamische Huldigung an ihren Propheten) spielen, von Muslimen an den Percussions begleitet werden. Sie zeigten damit, dass es trotz ihrer Unterschiede keine Grenze zwischen den Gemeinschaften gibt.

2019 wurde Ambon von der UNESCO das Prädikat “City of Music” verliehen.


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